Immer mehr Nachbarschaftsstreitigkeiten in der Schweiz

Auseinandersetzungen mit den Nachbarn haben 2020 um 23 Prozent zugenommen, und auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres registriert die Rechtschutzversicherung AXA-ARAG eine weiterhin steigende Zunahme von Nachbarschaftsstreitigkeiten. Lärmklagen und Baueinsprachen gab es im letzten Jahr sogar 73 Prozent mehr. Mit ein Grund für diese Zunahme dürfte die Corona-Pandemie sein.

Im Jahr 2020 verzeichnete die Rechtsschutzversicherung AXA-ARAG eine Zunahme der Nachbarschaftsstreitigkeiten um 23 Prozent. Auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres kam es zu einer Zunahme der Streitigkeiten unter Nachbarn um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Grund könnte die vermehrte Arbeit in den eigenen vier Wänden sein. «Die Corona-Pandemie hat zwar nicht direkt neue Brandherde zwischen Schweizer Nachbarn entfacht, störende Punkte wurden aber verstärkt wahrgenommen, da die Menschen viel mehr Zeit zu Hause verbrachten», so AXA-ARAG-Anwältin Alexandra Pestalozzi. Die Gründe für die Streitigkeiten sind vielseitig: Am häufigsten entbrennen Konflikte aufgrund der Höhe oder des Abstands von Sträuchern, Hecken oder Bäumen, wegen Lärmemissionen oder Uneinigkeiten bezüglich Bauvorhaben der Nachbarn.


Mehr Lärmklagen und Baueinsprachen im letzten Jahr


Auch Unstimmigkeiten wegen Lärmimmissionen gab es letztes Jahr vermehrt. Klagen wegen lärmenden Kindern, generell lauten Nachbarn oder aufgrund von Baulärm nahmen 2020 gegenüber dem Vorjahr um 73 Prozent zu. Und auch in diesem Jahr erhöhte sich die Anzahl der Lärmklagen bei der AXA-ARAG von Januar bis April bereits um weitere 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In die Haare geraten sich Herr und Frau Schweizer auch wegen nachbarschaftlichen Bauten, mit deren Auswirkungen eine Partei nicht einverstanden ist. Die Baueinsprachen nahmen 2020 bei der AXA-ARAG im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um 73 Prozent zu. Von Januar bis April 2021 kam es bei den Baueinsprachen sogar zu einem Plus von satten 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.


Die AXA-ARAG rät zu einer aussergerichtlichen Schlichtung


Bevor man den Nachbarschaftsstreit vor ein Gericht zieht, ist es in den meisten Fällen ratsam, eine aussergerichtliche Schlichtung anzustreben. «Ein Gerichtsverfahren ist nicht nur mit Risiken verbunden, sondern oft sehr langwierig und in vielen Fällen löst ein richterliches Urteil allein den Konflikt auch nicht», sagt Alexandra Pestalozzi, Anwältin und Expertin für Immobilienrecht der AXA-ARAG. Sie rät Betroffenen deshalb, auf die Nachbarn zuzugehen und gemeinsam nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Klappt auch das nicht, ist es ratsam, eine unparteiische Stelle hinzuzuziehen: «Wir machen in Nachbarschaftsstreitigkeiten auch sehr gute Erfahrungen mit Mediationen.» Das nachbarschaftliche Zusammenleben funktioniert laut der AXA-ARAG-Spezialistin am besten, wenn man miteinander spricht und eine gewisse Toleranz an den Tag legt: «Als Faustregel für eine gute Nachbarschaft gilt: Vermeiden Sie das, was Sie auch selbst stören würde.»

Über die AXA-ARAG Rechtsschutz AG

Die AXA-ARAG ist mit einem Prämienvolumen von CHF 130.6 Mio. und rund 240 Mitarbeitenden eine der führenden Rechtsschutzversicherungen der Schweiz. Als unabhängige Tochterfirma der AXA übernimmt die AXA-ARAG für ihre Kundinnen und Kunden die Kosten von Rechtsfällen, erfahrene Anwältinnen, Juristen und Fachspezialisten beraten bei Rechtsfragen und begleiten die Kundinnen und Kunden bis zum Abschluss des Rechtsfalles.

Quelle: https://www.axa.ch/content/dam/axa/newsdesk-de/#/news/immer-mehr-nachbarschaftsstreitigkeiten-in-der-schweiz-429450

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