Hier sind wesentliche Details zu den kostensparenden Modellen mit Apotheken.

Ein umfassender Leitfaden zu den telemedizinischen Modellen in der Grundversicherung

Nach dem Hausarzt-Modell sind die telemedizinischen Versicherungsmodelle das zweitbeliebteste Angebot in der Schweizer Grundversicherung.

Das Prinzip ist simpel: Vor dem Besuch eines Arztes, einer Apotheke oder eines Spitals muss man zunächst eine vorher vereinbarte Beratungshotline kontaktieren. Diese Hotlines sind rund um die Uhr, das ganze Jahr erreichbar und der Anruf ist obligatorisch.

In bestimmten Fällen wie gynäkologischen Untersuchungen, Mutterschaftsbetreuung, Impfungen, Zahnbehandlungen und bei Behandlungen für Kinder bis sechs Jahre ist ein Anruf bei der Hotline in der Regel nicht erforderlich.

In Notfällen verstehen die Versicherer, dass ein vorheriger Anruf nicht immer möglich ist. In solchen Fällen gibt es meist eine Meldefrist nach dem Notfall, die je nach Krankenkasse variieren kann. Vor einer weiteren Behandlung ist jedoch eine Benachrichtigung an die Krankenkasse obligatorisch, sonst droht eine Rückstufung auf die Standardprämie oder im schlimmsten Fall die Übernahme der Kosten durch den Versicherten selbst.

Telemedizinische Zentren wie Medi24, Medgate und Sante24 sind schweizweit als Anbieter solcher Modelle etabliert.

Telemedizinische Modelle bei Schweizer Krankenkassen

Im Jahr 2025 bieten 29 der 37 Krankenkassen ein Telmed-Modell an. Zum Vergleich: Das Hausarzt-Modell ist bei 33 und das HMO-Modell bei 15 Versicherern erhältlich.

Attraktive Prämien

Die Beliebtheit der Telmed-Modelle liegt hauptsächlich an den niedrigen Prämien, da die telefonische Erstberatung als Kosten sparendes Element gesehen wird, das insbesondere „Bagatellfälle“ günstig behandeln lässt. Prämien für Telmed-Modelle sind oft über 20 Prozent günstiger als bei Standardmodellen.

Einschränkungen und potenzielle Nachteile

Diese Modelle kommen jedoch mit bestimmten Einschränkungen, die einigen Versicherten nicht immer bewusst sind.

Für gesunde Versicherte, die selten einen Arzt benötigen, sind diese Einschränkungen meist kein Problem. Andere Versicherte könnten die Einschränkungen jedoch als nachteilig empfinden.

Ein möglicher Nachteil ist die Arztwahl, die in einigen Telmed-Modellen eingeschränkt ist. Es gibt jedoch auch Varianten ohne Einschränkung, die allerdings in der Regel teurer sind.

Verbindlichkeit der Beratung

Ein weiteres Kriterium ist die Verbindlichkeit der telefonischen Beratung. Je nach Krankenkasse und Modell kann die Empfehlung des Beratungsteams mehr oder weniger verpflichtend sein. Hier gilt generell: Modelle mit verbindlicher Erstberatung sind günstiger.

Der Verlauf der Behandlung wird also telefonisch festgelegt. Wer ohne Empfehlung des Beraters einen Arzt aufsucht, wird gewarnt und bei wiederholten Regelverletzungen rückwirkend in die teure Standardprämie eingestuft.

Vorteile von Telmed-Modellen

Der größte Vorteil dieser Modelle ist das Einsparpotenzial. Gerade bei kleineren Beschwerden kann ein Telefongespräch oft ausreichen, ohne dass ein Arztbesuch notwendig ist.

Nachteile von Telmed-Modellen

Ein Nachteil besteht darin, dass Ferndiagnosen herausfordernd sein können, was im schlimmsten Fall zu einer Fehleinschätzung führen kann. Zudem können Interessenkonflikte auftreten, da es wirtschaftlich sinnvoll ist, kostengünstige Behandlungen zu empfehlen, selbst wenn eine teurere Variante medizinisch sinnvoller wäre.

Bei den preisgünstigeren Telmed-Modellen ist häufig auch die Arztwahl eingeschränkt. Zudem kann es sein, dass Versicherte bei alternativen Behandlungsmethoden auf Widerstand ihrer Krankenkasse stoßen.

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